Doch jetzt kommen auf einmal andere Töne vom Fahrgastverband. Die Zusammenarbeit beider Länder, die sich beim Thema Ausbau des Schienenverkehrs über Jahre aus dem Weg gegangen waren, sei inzwischen auf einem erfreulichen Niveau. Das sei früher noch ganz anders gewesen. Tatsächlich scheint es, als hätten die politisch Verantwortlichen ein paar Löcher in die Landesgrenze geschlagen.
Früher fühlte man sich jeweils nur für sein eigenes Gebiet verantwortlich. Jetzt setzt sich Berlin sogar dafür ein, dass ein Abschnitt zwischen Lübbenau und Cottbus ausgebaut wird. Und in den kommenden Monaten wird sich die Zahl der Sitzplätze in den Regionalbahnen deutlich erhöhen. Davon profitieren die Brandenburger, die zum Arbeiten nach Berlin pendeln, aber auch die Ex-Berliner, die wegen der steigenden Mieten ins benachbarte Bundesland gezogen sind. Für ihr Wohlbefinden ist ein starkes Angebot auf der Schiene unerlässlich. Gut für die Umwelt, wenn weniger Pendler das Auto nehmen, ist es sowieso.
Berlin und Brandenburg haben erkannt, dass sie zusammengewachsen und voneinander abhängig sind. Jetzt gilt es, den Worten Taten folgen zu lassen, bei Bund und Bahn wegen Finanzierung und Umsetzung nicht lockerzulassen. Aber der erste Schritt ist immerhin schon gemacht.