Natürlich ist das nur ein Tropfen auf den heißen Stein - über 300 000 Menschen pendeln werktäglich zwischen der Hauptstadt und der Mark. Allein zwischen Mitte 2016 und Mitte 2017 stiegen die Zahlen um knapp drei Prozent. Das wissen natürlich auch die beiden Regierungen. An dem Gespräch unter Leitung von Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke und Berlins Regierendem Bürgermeister Michael Müller (beide SPD) nehmen auch Deutsche-Bahn-Chef Richard Lutz und der DB-Vorstand für Infrastruktur, Ronald Pofalla, teil. Themen sind unter anderem der Regionalverkehr oder auch die Verbindungen nach Polen.
Dabei sollen auch die nächsten Schritte des im Oktober vorgestellten Konzepts »i2030« erörtert werden. Acht Eisenbahnkorridore der Region sowie die S-Bahn werden in einem gemeinsamen Lenkungskreis mit der Deutschen Bahn untersucht. Um die Realisierung zu beschleunigen, gehen die beiden Länder in Vorleistung. Denn die Korridore werden nach der entsprechenden grundsätzlichen Bewertung und Priorisierung gleich bis zum genehmigungsreifen Entwurf vorgeplant. Üblicherweise ist nach der Vorplanung zunächst Schluss, bis Bundesmittel gesichert sind. Sechs Millionen Euro sind dafür dieses Jahr eingeplant - immerhin ein Anfang.
Viele Projekte sind lange schon in der Diskussion. So zum Beispiel die Wiederinbetriebnahme der Heidekrautbahn zwischen Basdorf im Landkreis Barnim und Berlin-Wilhelmsruh. Der Personenverkehr auf dem Abschnitt wurde infolge des Mauerbaus 1961 eingestellt. Stattdessen steuern die Züge den Bahnhof Berlin-Karow an. Jochen Bona vom Deutschen Bahnkundenverband Berlin-Brandenburg (DBV) hält nichts davon: »Die Strecke nach Karow ist wesentlich schneller und die Züge können mit geringen Investitionen von dort zum Umsteigeknoten Berlin-Gesundbrunnen verlängert werden«, sagt er dem »nd«. Jens Wieseke vom IGEB hält einen Betrieb beider Strecken - nach Wilhelmsruh und nach Karow - für sinnvoll. »Diese sollten beide nach Gesundbrunnen verlängert werden«, fordert er.