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Was sich mit dem Fahrplanwechsel in der Region ändert

08.12.2018

Mehr Zugverbindungen und neue Gleise am Ostkreuz
Mehr Züge, neue Strecken, mehr Sitzplätze: Mit dem Fahrplanwechsel verändert sich ab Sonntag auch auf den Gleisen in Berlin und Brandenburg einiges - etwa durch die Fertigstellung des Berliner Ostkreuzes. Dem Fahrgastverband ist das zu wenig.
Mit dem Fahrplanwechsel am Sonntag gibt es auch auf den Strecken in der Region Veränderungen. So fahren etwa einige Züge in einem dichteren Takt. Zwischen Berlin und Nauen sollen werktags drei Züge zusätzlich auf der Linie RE2 fahren. Im Süden wird abends ein zusätzlicher Zug zwischen Cottbus und Leipzig eingesetzt.

Für S-Bahn-Passagiere im Osten Berlins und Pendler aus Ostbrandenburg nach Berlin wird es einfacher: Nach zwölf Jahren Bauzeit ist das Ostkreuz fertig. Mit dem Fahrplanwechsel wird ein neuer Regionalbahnsteig in Betrieb genommen, außerdem ein drittes und viertes S-Bahn-Gleis zwischen Ostkreuz und Ostbahnhof. "Wir können mehr Züge und größere Züge einsetzen", sagte eine Sprecherin des Verkehrsverbunds Berlin-Brandenburg (VBB) vorab.

Zusätzliche Bahnverbindungen

Auch zusätzliche Verbindungen verbessern das Angebot. Die Linie RE6 ab Wittenberge (Prignitz) wird zu allen Zeiten über Berlin-Spandau hinaus bis nach Gesundbrunnen verlängert. Mit der Linie RB41 zwischen Cottbus und Lübben bekommen im Südosten Brandenburgs kleinere Orte im Spreewald eine bessere Anbindung - vorerst im Probebetrieb für ein Jahr. Die Linie RB63 ab Eberswalde (Barnim) wird unter dem Namen "Schorfheidebahn" zunächst für einen dreijährigen Probebetrieb über Joachimsthal nach Templin (Uckermark) verlängert. Damit verbindet sie erstmals seit zwölf Jahren wieder die beiden Städte, mit Unterwegshalten in kleineren Orten.

Bei der S-Bahn in Berlin gibt es Verbesserungen des Zugangebots. So wird beispielsweise auf der Ringbahn die S46 ab Königs Wusterhausen zu bestimmten Zeiten über Westend bis Gesundbrunnen verlängert. Auf der Stadtbahn wird etwa die S75 ab Wartenberg über Ostkreuz hinaus bis Ostbahnhof verlängert.

Kritik vom Fahrgastverband

Der Fahrgastverband IGEB sieht die Neuerungen des Fahrplanwechsels in der Region skeptisch. Das Ende der Bauarbeiten am Ostkreuz sei zwar "ein Durchbruch für die S-Bahn", sagte Sprecher Jens Wieseke. Und der neue Fahrplan bringe insgesamt kleinere Verbesserungen - aber noch nicht die große Entlastung. Grund sei die Infrastruktur, die man nicht so schnell ausbauen könne. Der Verband wünscht sich zum Beispiel, dass längere Züge auf der RE2 eingesetzt werden. Dafür seien die Bahnsteige in Brandenburg aber zu kurz.

Mehr Sprinter nach München

Im Fernverkehr baut die Bahn Verbindungen von und nach Berlin aus. So verkehren künftig beispielsweise auf der Schnellfahrstrecke Berlin - München fünf statt der bisherigen drei Sprinterzüge pro Tag. Auch der moderne ICE 4 soll künftig auf der Strecke fahren.

Neu eingerichtet wird eine Direktverbindung zwischen Berlin und Wien. Und zwischen Berlin und Krakau soll es ab Sonntag eine neue EC-Spätverbindung geben.

VBB-Tarife bleiben - Fernverkehr wird teurer

Ab dem Frühjahr sollen Passagiere auch mehr Plätze in den Regionalzügen RB10 (Nauen-Berlin) und RE7 (Dessau-Wünsdorf-Waldstadt) zur Verfügung haben. Dafür müssten noch Züge aus Bayern umgebaut werden, sagte die Sprecherin. Der Start sei im zweiten Quartal 2019 geplant.

Teurer wird Bahnfahren beim VBB nicht - die Tarife bleiben zum zweiten Mal in Folge gleich. Im Fernverkehr dagegen hebt die Deutsche Bahn die Preise um 0,9 Prozent an. Zugfahrten im Regionalverkehr werden dann allerdings etwas teurer, wenn Gäste über Grenzen von Verkehrsverbünden hinweg fahren wollen. Der Ticketverkauf über die polnische Grenze soll leichter werden.

Autor/Agentur: rbb
Quelle: rbb
Medium: Fernsehen
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