18,8 Millionen Euro hat die nur 1,2 Kilometer lange Neubaustrecke gekostet. Kreuzungen mussten umgebaut, Fußgängertunnel zugeschüttet werden. Trotzdem konnten sogar noch rund drei Millionen Euro gespart werden. Für die BVG wird sich die Investition auszahlen. Sie rechnet mit bis zu 20 000 Fahrgästen täglich auf der neuen Verbindung und kann wegen der kürzeren Strecke auch noch Betriebskosten sparen. Das allerdings auch, weil im Nachtverkehr die Linie schon am Steinberg endet und die Fahrgäste nach Heinersdorf auf den Nachtbus N 58 umsteigen müssen.
Ursprünglich sollte »Alex II« bereits im Jahr 2000 Betrieb gehen, aber immer wieder fehlte es am Geld. 2003 ließ der Vorgänger von Junge-Reyer die bereits begonnenen Bauarbeiten wegen »fehlender Wirtschaftlichkeit« stoppen, dann sorgte die Fußball-WM für Verzögerungen. Gestern waren alle froh, dass es nun endlich geklappt hat. Die Senatorin sang sogar ein »Loblied« auf die Straßenbahn, die nicht nur die »U-Bahn des Ostens« sei, sondern ein wichtiges Verkehrsmittel für alle Berliner. In »absehbarer Zeit« würde sie gern wieder eine neue Strecke eröffnen, womit wohl die Verlängerung der Strecke von der Invalidenstraße zum Hauptbahnhof gemeint ist. Auf die muss man nach derzeitigem Stand aber wahrscheinlich bis 2011 warten.
Die Grünen und der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) forderten gestern die Verlängerung der M 2 am Roten Rathaus vorbei zum Potsdamer Platz, wie das schon einmal geplant war. Auch die Linkspartei will sich dafür einsetzen, dass dies »planerisch« in Angriff genommen wird. Der Fahrgastverband IGEB befürchtet jedoch, dass sich der Senat von dieser Strecke »still und leise« verabschiedet hat.
Auch sonst ist der IGEB trotz des »so erfreulichen Anlasses« noch nicht ganz zufrieden mit der neuen Verbindung. So fordert er, dass die Bahnen alle fünf statt zumeist alle zehn Minuten zum Alex fahren. Ansonsten könnte es in ihnen sehr eng werden.