Pressedienst vom 20. Januar 2002

Bauen am Bf Erkner: Lasst die RE1-Züge dafür in Karlshorst halten !

Berliner Fahrgastverband IGEB fordert Strieder zum Handeln auf

Endlich! Mit fast einjähriger Verspätung werden ab 10. Februar auf der stark frequentierten RegionalExpress-Linie RE 1 zahlreiche Züge mit fünf statt vier Wagen fahren. Gescheitert war dies bisher an den zu kurzen Bahnsteigen in Erkner, die nun verlängert werden. Eine gute Nachricht. Einerseits. Andererseits müssen die Fahrgäste zuvor zusätzliche Schwierigkeiten erdulden, da die RE1-Züge Richtung Fürstenwalde / Frankfurt vom 21. Januar bis 8. Februar während der Bauarbeiten in Erkner durchfahren werden. Und damit erweist sich die Bahn wieder einmal als ausgesprochen kundenunfreundlich. Warum war es nicht möglich, eine Bauweise zu finden, die eine Totalsperrung des einen Bahnsteigs vermeidet? Nehmen wir zugunsten der Bahn an, dass dies deutlich mehr Zeit und Geld gekostet hätte und deshalb verworfen wurde. Dann folgt aber die nächste Frage:

Warum wird ein unattraktiver und sehr langsamer Schienenersatzverkehr mit Bussen von Erkner nach Fangschleuse angeboten, anstatt die RE1-Züge in Berlin-Karlshorst halten zu lassen, was mit der S-Bahn schnell und zuverlässig erreichbar ist? Da die RE-Züge in Erkner durchfahren, kann der zusätzliche Halt in Berlin-Karlshorst keinesfalls den Fahrplan durcheinander bringen (bei dem in dieser Relation ohnehin etwas "Luft" ist).

Es spricht nichts dagegen und alles dafür, die RE1-Züge Richtung Fürstenwalde / Frankfurt ab 21. Januar in Berlin-Karlshorst halten zu lassen. Deshalb fordert der Berliner Fahrgastverband IGEB den RE1-Halt Berlin-Karlshorst mit Nachdruck.

Da das Durchfahren in Erkner nicht nur Brandenburger, sondern auch viele Berliner Fahrgäste betrifft, erwarten wir, dass diese Forderung nicht nur von Brandenburgs Verkehrsminister Hartmut Meyer, sonder auch von Berlins Verkehrssenator Peter Strieder unterstützt wird.

Gerade Strieder ist hier gefordert, denn der Verkehrssenator hat den RE1-Halt in Berlin-Karlshorst schon seit Jahren bei der Bahn bestellt und ihn zuletzt auch in den neuen Nahverkehrsplan des Landes Berlin hineingeschrieben. Doch die Bahn führt Strieder vor und reagiert nicht auf die Berliner Forderungen. Da kann er sich abstrampeln, wie er will.

Wenn Verkehrssenator Peter Strieder bei diesem Thema nun nicht endgültig als Hampelmann der Bahnpolitik erscheinen will, muss er die Fahrgastforderung nach einem Halt in Berlin-Karlshorst wenigstens während der Sperrung des Bahnsteigs in Erkner durchsetzen.

Christfried Tschepe, Stv. Vorsitzender

Florian Müller, Abteilungsleiter S-Bahn- und Regionalverkehr

© Berliner Fahrgastverband IGEB e.V.