Pressedienst vom 13. Juli 2003

Nach der Loveparade 2003

Berliner Fahrgastverband IGEB kritisiert die Einstellung des DB-Regionalverkehrs in Berlin und fordert Änderungen ab 2004

Die Teilnehmerzahl bei der jährlichen Loveparade ist mit rund einer halben Million inzwischen niedriger als beim Karneval der Kulturen oder beim CSD. Dennoch hat die Bahn auch die diesjährige Loveparade wieder zum Anlass genommen, den Regionalverkehr in Berlin am Sonnabend ganztägig und am Sonntag bis mittags fast vollständig einzustellen. Oft endeten die Züge bereits außerhalb Berlins (z.B. in Potsdam, Erkner, Schönefeld), so dass die Fahrgäste auf die S-Bahn umsteigen mussten und zumeist 30 bis 60 Minuten Zeit verloren haben. Erschwerend kam in diesem Jahr hinzu, dass die S-Bahn zwischen Zoo und Charlottenburg wegen der Bauarbeiten zurzeit nicht fährt.

Da nicht absehbar ist, dass die Teilnehmerzahlen der Loveparade in den nächsten Jahren wesentlich steigen werden, fordert der Berliner Fahrgastverband IGEB die Bahn auf, die massiven Verkehrseinschränkungen im Regionalverkehr zu beenden oder, wenn es zu nachweisbaren Sicherheitsgefahren kommen sollte, zumindest auf einen eng begrenzten Zeitraum am Sonnabendnachmittag/-abend zu begrenzen. Da die Loveparade fast immer in den Sommerferien stattfindet, treffen die bisherigen massiven Verkehrseinschränkungen insbesondere Urlauber mit schwerem Gepäck, viele Wochenendausflügler und Touristen - einschließlich den Besuchern der Loveparade, und auch sie sind Kunden der Bahn.

Der Berliner Fahrgastverband IGEB fordert Berliner Senat, VBB und DB auf, zur Loveparade 2004 endlich nicht mehr den Regionalverkehr der Bahn von Brandenburg nach Berlin und innerhalb Berlins stillzulegen. Unterstützung erwarten wir uns hierbei insbesondere vom Land Brandenburg als dem größten Geldgeber für den Bahnverkehr im Raum Berlin / Brandenburg.

Christfried Tschepe
Stellvertretender Vorsitzender


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