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Pressemitteilung vom 14. Juni 2006

Höhere Fahrgastzahlen bestätigen IGEB-Forderung:
Die Schmöckwitzer Uferbahn muss erhalten bleiben!

702.000 jährliche Fahrgäste und nicht nur 440.000 habe die Uferbahn zwischen Grünau und Alt-Schmöckwitz, meldet heute die Berliner Zeitung – ein Argument mehr also für den Erhalt dieses Abschnitts der BVG-Straßenbahnlinie 68. Und wenn die BVG die Taktausdünnungen von 10 auf 20 Minuten zurücknehmen würde, hätte die Straßenbahnlinie 68 sicherlich noch mehr Fahrgäste.

Doch schon bisher spricht alles für den Erhalt der Straßenbahn nach Alt-Schmöckwitz:

  1. Es handelt sich keineswegs um eine vernachlässigte, heruntergefahrene Straßenbahnstrecke. Im Gegenteil, in der Strecke stecken viele öffentliche Gelder, denn in den 80er Jahren war der Oberbau grundsaniert worden und in den 90er Jahren wurden die Fahrleitung erneuert und die Stromversorgung ertüchtigt.
  2. Eine Stilllegung wäre nicht zum "Nulltarif" zu bekommen, denn es wären eine neue Wendemöglichkeit am S-Bahnhof Grünau und Haltestellen für den Ersatzbus zu bauen. Das Geld dafür kann sehr viel besser zur Beseitigung der Langsamfahrstellen genutzt werden.
  3. Der Bus kann nicht entlang der Straßenbahnstrecke fahren, es sei denn, man würde den Bereich Regattastraße und die Trasse durch den Wald für Busverkehr ausbauen, was hoffentlich niemand ernsthaft erwägt. Somit würden bei einer Umstellung auf Busbedienung entweder große Erschließungslücken entstehen oder eine betrieblich sehr aufwendige und personalintensive Buslinienführung erforderlich werden.

Diese drei Gründe sprechen bereits eindeutig für den Erhalt der Uferbahn. Sie zeigen zugleich, dass zur Beurteilung einer Straßenbahnstrecke nicht nur die absolute Zahl der Fahrgäste betrachtet werden darf, insbesondere dann nicht, wenn die Fahrgastpotenziale im Berufs-, Schüler- und Ausflugsverkehr noch gar nicht ausgeschöpft werden. Da es dennoch bereits jetzt 702.000 Fahrgäste im Jahr sind, sollte der Berliner Senat der anhaltenden Verunsicherung der Straßenbahnfahrgäste endlich ein Ende bereiten, sich zum Erhalt der Uferbahn bekennen und im Übrigen klarstellen, dass es allein Sache des Senats und nicht der BVG ist, über Streckenstilllegungen zu entscheiden.

Christfried Tschepe
Vorsitzender
Jens Wieseke
Stv. Vorsitzender

© Berliner Fahrgastverband IGEB e.V.