Pressemitteilung liegt auch als PDF vor Pressemitteilung als PDF (Datei: igebpresse_20161121.pdf, Größe: 39370 Byte)

Pressemitteilung vom 21. November 2016

Fahrgastverband IGEB kritisiert Pläne der DB für eine Platzreservierung in Regionalzügen

Die Analyse ist richtig: Dank der erfreulich steigenden Fahrgastzahlen sind insbesondere im Berufsverkehr viele Regionalzüge in Berlin und Brandenburg überfüllt. In nicht wenigen Zügen muss ein Teil der Fahrgäste stehen – zumindest auf Teilstrecken. Deshalb brauchen wir mehr Strecken, mehr Züge und längere Züge. Die aktuelle Berliner Koalitionsvereinbarung enthält zurecht beispielsweise das Projekt einer Express-S-Bahn zwischen Berlin und Nauen und die Stammbahn zwischen Berlin und Potsdam.

Richtig ist aber auch, dass der Netzausbau Zeit braucht. Doch nun als Sofortmaßnahme Platzreservierungen in Regionalzügen einzuführen, ist der falsche Weg, denn:

Fragen lassen müssen sich damit auch die Länder Berlin und Brandenburg und der VBB: Warum stimmen sie einer Verknappung der in den Verkehrsverträgen vereinbarten und durch die Länder bezahlten Sitzplätze zu? Und darf die DB die zusätzlichen Einnahmen gar noch behalten oder müssen diese wie die Fahrgeldeinnahmen an die beiden Länder abgeführt werden?

Kurzfristig hat jeder Fahrgast die Möglichkeit, durch den Kauf eines Tickets für die 1. Klasse relativ sicher einen Sitzplatz zu bekommen. Kurz- bis mittelfristig müssen längere Züge eingesetzt werden. Nicht auf allen, aber auf mehreren Linien (z.B. RE 7 und RB 24) ist das möglich. Kurz- bis mittelfristig können außerdem Linien verlängert werden, z.B. die RB 13 von Jungfernheide nach Berlin Hauptbahnhof die RB 21 und 22 von Friedrichstraße nach Ostbahnhof, die RB 33 von Berlin-Wannsee nach Berlin-Steglitz und die RB 36 von Königs Wusterhausen nach Ostkreuz.

Christfried Tschepe, Vorsitzender
Jens Wieseke, stv. Vorsitzender
Matthias Gibtner, stv. Vorsitzender

© Berliner Fahrgastverband IGEB e.V.